Holzstämme Stämme: Palisanderholz

Holzarten: Fichte oder Zeder?

Die klanglichen Unterschiede zwischen beiden Instrumenten können durch konstruktive Details sowie durch Lack- und Holzwahl für Boden, Zargen und Hals verwischt werden. Dennoch lässt sich abschließend sagen, dass die voluminöse, brillante Power-Gitarre zumeist mit einer Zederndecke ausgestattet ist und die besinnlich, tragfähig, tonschöne Gitarre eine Fichtendecke hat.
Nicht wenige Gitarristen besitzen wenigstens ein Instrument jeder Gattung, um unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen und Raumverhältnissen auf besondere Weise gerecht zu werden.
Neben der Fichte oder Zeder gehören auch Koa, Redwood, Sitka-Spruce und Adirondack-Spruce zu Deckenhölzern, die aber sehr selten eingesetzt werden. Diese Hölzer bieten unterschiedliche Klangqualitäten und Toncharakteristiken, die von Gitarristen ausgewählt werden, um den Klang zu erzielen, den sie suchen.

Palisander - Der König der Korpushölzer: Eine Regel im Gitarrenbau besagt, dass die schwingende Decke aus relativ weichen, die tonreflektierenden Flächen von Boden und Zargen aus wesentlich härteren Holzarten bestehen muss. In früheren Epochen, wie heute auch noch im Streichinstrumentenbau, war Ahorn das begehrte Korpusholz. Die mit Ahorn als Koprusholz gebauten Gitarren und Lauten weisen einen ihrer Holzfärbung nach hellen charakteristischen Ton auf. Im Zuge der sich ausweitenden Handelsbeziehungen nach Übersee-Ländern wie Argentinien, Brasilien, Indien, Indonesien u. a. begann Palisander den europäischen Ahorn zu verdrängen und die Gitarre erhielt, entsprechend der dunklen Holzfärbung, einen dunkleren Ton.

Flamencogitarren: Diese "Leichtbaugitarren", haben seit alters her einen Korpus aus gelblich gefärbtem Zypressenholz und auch hier fällt erneut die Beziehung zwischen dem Ton der Gitarre und dem Farbton des Holzes auf. Gitarren in den unteren Preisklassen werden aus den relativ weichen Oberflächenhölzern der Mahagoniarten (Nato, Gabun, Sapeli, u. a.) hergestellt. Auch Nußbaum und sogar Birke werden als Korpusholz, alternativ zu Mahagoni, verarbeitet. Hölzer wie das rötliche Budinga oder auch das braune Wenge werden von einigen Herstellern als Palisander-Ersatz verwendet. Allerdings sei abschließend zu bemerken, dass keines der erwähnten Hölzer an die Strahlkraft und Tragfähigkeit von Palisander heranreicht.

Besonderheiten, Eigenschaften, Lagerung, Artenschutz

Tonholz für Gitarren ist ein wichtiges Thema, das sich auf die Klangqualität, Spielbarkeit und Haltbarkeit des Instruments auswirkt. Es gibt verschiedene Holzarten, die für unterschiedliche Teile der Gitarre verwendet werden können. Hier sind einige Informationen zu den Besonderheiten, Eigenschaften, Lagerung und Artenschutz im Zusammenhang mit Tonhölzern für Gitarren:

Besonderheiten und Eigenschaften von Tonhölzern:
Tonhölzer haben die Fähigkeit, den Klang der schwingenden Saiten zu verstärken und zu modifizieren, indem sie Resonanzen erzeugen. Tonhölzer mit höherer Dichte neigen dazu, einen klareren und kräftigeren Klang zu erzeugen. Einige Tonhölzer erzeugen einen längeren Nachhall, während andere einen kürzeren und trockeneren Klang haben. Verschiedene Holzarten verleihen der Gitarre unterschiedliche Klangcharakteristiken, wie z.B. helle, warme, ausgewogene oder brillante Töne.

Lagerung von Tonhölzern:
Tonhölzer sollten in einem stabilen und klimatisch kontrollierten Raum gelagert werden, um Veränderungen in Feuchtigkeit und Temperatur zu minimieren. Idealerweise sollten sie horizontal gelagert werden, um Verformungen zu vermeiden. Es ist wichtig, die Hölzer vor Insektenbefall zu schützen und sie gegebenenfalls regelmäßig zu behandeln.

Artenschutz:
Einige Tonhölzer sind geschützt, da die Bäume, aus denen sie gewonnen werden, gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind. Der Handel mit geschützten Hölzern unterliegt bestimmten rechtlichen Bestimmungen, wie dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES). Es ist wichtig, beim Kauf von Tonhölzern auf deren Herkunft und Legalität zu achten, um den illegalen Handel zu vermeiden und zum Schutz gefährdeter Arten beizutragen.

Holz für verschiedene Teile der Gitarre:
Decke: Häufig verwendete Hölzer für die Gitarrendecke sind Fichte (Spruce) und Zeder (Cedar). Fichte bietet einen ausgewogenen Klang mit guter Projektion, während Zeder einen wärmeren und dunkleren Klang erzeugt.
Boden und Zargen: Hölzer wie Mahagoni, Palisander (Rosewood) und Ahorn werden oft für den Boden und die Zargen verwendet. Mahagoni bietet einen warmen Klang, Palisander erzeugt einen ausgewogenen Klang mit klaren Höhen und tiefen Bässen, während Ahorn einen klaren und durchsetzungsfähigen Klang bietet.
Hals: Hölzer wie Mahagoni und Ahorn werden häufig für den Hals verwendet. Mahagoni erzeugt einen warmen Klang, während Ahorn einen hellen und knackigen Klang bietet.
Griffbrett: Palisander, Ebenholz und Ahorn werden oft für das Griffbrett verwendet. Palisander bietet eine angenehme Spielbarkeit und einen warmen Klang, Ebenholz sorgt für klare Artikulation und Ahorn erzeugt einen hellen und klaren Klang.

Schlusswort:
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl des Holzes für eine Gitarre auch von persönlichen Vorlieben abhängt, da jeder Spieler einen individuellen Klanggeschmack und Spielstil hat. Es wird empfohlen, verschiedene Gitarren mit unterschiedlichen Holzkombinationen auszuprobieren, um den gewünschten Klang zu finden. Der Preis eines Instruments ist kein zuverlässiger Indikator für dessen Qualität. Vielmehr sollten die Gründe für einen hohen Preis in der Qualität der Materialien und der handwerklichen Arbeit liegen, nicht in den Vermarktungskosten.
Selbst "Fabrik-Gitarren" sollten nicht pauschal von seriösen Betrachtungen ausgeschlossen werden. Unternehmen wie C.F. Martin, Jose Ramirez III, Yamaha, Takamine und viele andere haben gezeigt, dass sie Instrumente von gleichbleibend hoher Qualität in großen Stückzahlen herstellen können. Es ist jedoch unbestreitbar, dass im vergangenen Jahrhundert professionelle Gitarristen häufig auf Gitarren von Jose Ramirez (für Nylonsaiten) und C.F. Martin (für Stahlsaiten) gespielt haben.
Letztendlich muss eine Gitarre, selbst die einfachste, ihren Besitzer motivieren. Sie sollte den Spieler dazu verlocken, sie in die Hand zu nehmen und zu spielen. Wenn dies nicht der Fall ist, war es kein guter Kauf.

Kauftipps - Tipps beim Kauf einer Gitarre

A_Marvi_Gitarrenbauer Foto privat: Andrés D. Marvi Eine gute Gitarre hat ihren Preis! Im Vergleich dazu sind elektronische Geräte, die größtenteils aus Fertigteilen von computergesteuerten Anlagen produziert wurden, billig. Arbeit mit Holz, zumal wenn es tönen soll, ist nun einmal sehr zeitaufwendig. Moderne Hersteller produzieren zwar Griffbretter durch die Verwendung Computer-gesteuerter Fertigungsmaschinen, aber der Anteil der reinen Handarbeit bleibt auf das fertige Instrument bezogen sehr groß.
Eine Stradivari-Geige kostet je nach Klangeigenschaften mehrere Millionen Euro! Dagegen ist eine Fleta oder Friedrichs Konzertgitarre ab 30.000,- Euro recht preisgünstig. Dennoch sind Preise, die über 15.000,- Euro für eine Konzertgitarre liegen, eher die Ausnahme als die Regel. Grundsätzlich kann man sagen, dass Spitzenkünstler Meistergitarren in einem Preisbereich von 5.000,- bis 15.000,- Euro liegen. Diese Meisterstücke kommen fast alle aus einem Einmannbetrieb. 50 bis 100 Arbeitsstunden hat der Gitarrenbauer an solch einem Instrument gearbeitet. Alles, was über diesen Preis hinausgeht, wird in den großen Namen des Gitarrenbauers investiert.

Meistergitarren: Konzertgitarren im Preisbereich von 3500,- Euro aufwärts kann man in der Regel als Meistergitarren bezeichnen. Sie sind aus besten massiven Hölzern gefertigt. Meist stammen sie aus kleinen Werkstätten und der Anteil der Handarbeit liegt bei nahezu 100%. Die Mehrzahl dieser Instrumente ist mit Palisander als Korpusholz und erstklassigen Präzisionsmechaniken ausgestattet. Ihre tonlichen Eigenschaften müßen allen spielerischen Anforderungen genügen.

Semi-Meistergitarre: Erstklassige Konzertgitarren, die durchaus mit den Meisterstücken mithalten können, bekommt man für 2000,- bis 3000,- Euro. Diese Instrumente werden zumeist durch Arbeitsteilung und Vorfertigung hergestellt. So kann bei fast gleicher Materialgüte aber wesentlich weniger Zeitaufwand eine sehr gute Konzertgitarre entstehen. Nicht alle Modelle dieser Klasse sind aus massiven Korpushölzern gefertigt.

Studentengitarren: Konzertgitarren im Preisbereich zwischen 1500,- und 2500,- Euro nennt man in Fachkreisen Estudio-Gitarren (Studentengitarren). Diese Instrumente sollten tonlich bereits so ausgeglichen und trennscharf sein, dass sie sich in entsprechendem Rahmen als Solistengitarren eignen. Dabei sind in dieser Preisklasse die wenigsten Instrumente aus massiven Boden- und Zargenhölzern gefertigt.

Billig klingt nicht!

Schülergitarren: Konzertgitarren im Preisbereich zwischen 500,- und 1500,- Euro werden als Schülergitarren bezeichnet. Diese Instrumente verfügen ausnahmslos über massive Tonholzdecken und gute verarbeitungstechnische Ausstattungen. Obertonreichtum und ein ausgeglichener charakteristischer Klang kann von diesen Instrumenten erwartet werden.

Anfängergitarren: Konzertgitarren im Preisbereich zwischen 100,- und 500,- Euro gelten als Einsteigermodelle. Diese haben aber nicht immer eine massive Tonholzdecke, sollten jedoch leicht spielbar sein und einen sauberen Ton haben. Hierbei sei zu bemerken, dass die massive Zederndecke meist besser klingt als eine Fichtendecke. Instrumente dieser Preisklasse sollten von einem erfahrenen Gitarristen oder Gitarrenlehrer mit ausgesucht werden, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden.

Kindergitarren: Der Preisbereich zwischen 80,- und 200,- Euro sollte für jeden Anfänger des Gitarrenspiels der unterste sein. In dieser Klasse findet man speziell für Kinder im Altersbereich von 5 bis 14 Jahren gute Instrumente, wobei hier gesagt werden muss, dass diese Gitarren gesperrte Decken haben. Natürlich gibt es bessere Kindergitarren mit massive Decken. Die Mehrkosten hierfür liegen dann bei 100,- bis 250,- Euro. Diese Instrumente erzeugen zwischen Bass und Diskant ein ausgeglichenes Klangbild und lassen sich mühelos spielen. Grundsätzlich sollte man Konzertgitarren, immer im guten Fachhandel erwerben - egal welcher Preisklasse sie angehören.

Schlusswort: Obwohl man sich darauf verlassen könnte, dass teure Instrumente auch gleichzeitig gute Instrumente sind, ist der Preis allein kein zuverlässiger Indikator für Qualität. Vielmehr sollte der hohe Preis eines Instruments aufgrund der Qualität der verwendeten Materialien und der handwerklichen Arbeit begründet sein und nicht aufgrund der Kosten für Vermarktung und Werbung. Doch selbst "Fabrik-Gitarren" dürfen nicht per se von ernsthaften Untersuchungen ausgeschlossen werden. Es gibt viele Beispiele von hochwertigen Gitarren, die in Fabriken hergestellt wurden und eine hervorragende Klangqualität und Spielbarkeit aufweisen. Es kommt immer auf die spezifischen Materialien, den Herstellungsprozess und die Sorgfalt bei der Montage und Einstellung an, die letztendlich die Qualität eines Instruments bestimmen.

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