Gitarrenentwicklung Foto von DrTrumpety auf Wikimedia/Commons

Das 17. & 18. Jahrhundert

Die Geschichte der Gitarre reicht sehr weit zurück, und ihre Vorläufer können bis in die Antike verfolgt werden. Die Entwicklung der modernen Gitarre, wie wir sie heute kennen, fand jedoch im 15. und 16. Jahrhundert statt.
Eine der frühesten Formen der Gitarre war die sogenannte "Gitarra Latina" oder "Gitarre mit Taille". Sie hatte einen birnenförmigen Körper und war mit vier oder fünf Saiten ausgestattet. Diese Art von Gitarre war im Mittelalter und in der Renaissance weit verbreitet. Im 16. Jahrhundert entstanden in Spanien verschiedene Variationen der Gitarre, darunter die "Vihuela de mano" und die "Vihuela de arco". Die Vihuela de mano war eine Art Gitarre mit sechs Doppelsaiten, die oft von höher gestellten Gesellschaftskreisen gespielt wurde. Die Vihuela de arco hingegen ähnelte eher einer Violine und wurde mit einem Bogen gespielt. Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts entwickelte sich die Gitarre weiter und erhielt einen flacheren Körper und sechs einzelne Saiten. Diese Form der Gitarre wurde als "Barockgitarre" bezeichnet und war in Europa weit verbreitet. Sie wurde von bekannten Komponisten wie Gaspar Sanz, Robert de Visée und Santiago de Murcia gespielt und komponiert.
Es ist wichtig anzumerken, dass die frühen Gitarren im Vergleich zur modernen Gitarre einige Unterschiede aufwiesen, sowohl im Design als auch im Klang. Die heutige Konzertgitarre mit ihren spezifischen Merkmalen und ihrem modernen Klang entwickelte sich erst im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts.

Die Laute und die Gitarre waren im 17. und 18. Jahrhundert beliebte Musikinstrumente, die eine wichtige Rolle in der europäischen Musiktradition spielten. In diesem Artikel werden wir uns mit den Spielern, Komponisten und dem Stil dieser Instrumente in diesem Zeitraum befassen.
Die Laute, auch als Viuhela oder Lauteninstrument bezeichnet, hatte eine lange Geschichte und wurde bereits im Mittelalter gespielt. Im 17. und 18. Jahrhundert erreichte sie jedoch ihren Höhepunkt an Popularität. Die Laute ist ein Saiteninstrument mit einem birnenförmigen Korpus und einer gewölbten Decke. Sie wurde entweder mit den Fingern oder mit einem Plektrum gespielt. Die Plektrumtechnik erlaubte den Lautenspielern eine größere Lautstärke und Artikulation im Vergleich zum bloßen Fingeranschlag. Sie ermöglichte auch komplexe rhythmische Muster und schnelle Läufe auf der Laute.
Zu den bekanntesten Lautenspielern dieser Zeit zählten John Dowland, Francesco da Milano, Alonso Mudarra und Sylvius Leopold Weiss. Diese Musiker waren nicht nur talentierte Spieler, sondern auch bedeutende Komponisten. Sie schrieben zahlreiche Stücke für die Laute, darunter Solowerke, Lautenkonzerte und Kammermusik. Der Stil der Lautenmusik des 17. und 18. Jahrhunderts war geprägt von einer kunstvollen Melodieführung, komplexen Harmonien und virtuosem Spiel. Die Stücke waren oft in Form von Tänzen wie Pavane, Galliarde und Sarabande angelegt. Die Laute wurde sowohl als Solo- als auch als Begleitinstrument eingesetzt und fand in königlichen Hofkapellen, aber auch in bürgerlichen Salons und Privathaushalten Verwendung.
Parallel zur Laute entwickelte sich im 17. und 18. Jahrhundert die Gitarre (Barockgitarre) zu einem bedeutenden Instrument. Die Gitarre hat einen flachen Korpus mit sechs Saiten und wurde ähnlich wie die Laute mit den Fingern oder einem Plektrum gespielt. Im Gegensatz zur Laute, die eher im höfischen Umfeld Verwendung fand, war die Gitarre besonders bei einfachen Leuten und in ländlichen Regionen beliebt. Einige prominente Gitarristen und Komponisten dieser Zeit waren Gaspar Sanz, Robert de Visée und Santiago de Murcia. Sie schrieben zahlreiche Stücke für die Gitarre, darunter Solowerke, Tänze und Variationen. Die Gitarrenmusik des 17. und 18. Jahrhunderts war von einer lebhaften Rhythmik, melodischen Variationen und einer Mischung aus populären und kunstvollen Stilen geprägt. Die Musik für Laute und Gitarre im 17. und 18. Jahrhundert war von großer Bedeutung und beeinflusste die Entwicklung anderer Instrumente und Musikstile. Die Werke dieser Zeit sind bis heute beliebt und werden von Gitarristen und Lautenisten auf der ganzen Welt gespielt. Sie zeugen von der technischen Virtuosität und dem kreativen Reichtum der Musiker und Komponisten dieser Zeit.

Im 17. & 18. Jahrhundert gab es viele bedeutende Lauten- Gitarrenmusiker und Komponisten, die zur Entwicklung der Musik dieser Zeit beigetragen haben.
Hier sind einige der wichtigsten:

  1. Jakub Polak (um 1545-1605): Polak war ein polnischer Lautenist und Komponist. Er war am Hof von König Sigismund III. Vasa tätig und schrieb eine Sammlung von Lautenwerken, die als "Tabulatura Jakuba Polaka" bekannt ist.
  2. Manuel Rodrigues Coelho (ca. 1555-1635): Coelho war ein portugiesischer Organist, Komponist und Lautenist. Sein Werk "Livro de música para tecla e harpa" von 1620 enthält wichtige Kompositionen für Tasteninstrumente und Harfe.
  3. Wojciech Długoraj (um 1557-1619): Długoraj war ein polnischer Lautenist und Komponist. Er war einer der ersten polnischen Komponisten, die für die Laute schrieben, und hinterließ eine Sammlung von Lautenwerken mit dem Titel "Tabulatura".
  4. Thomas Robinson (um 1560-1610): Robinson war ein englischer Lautenist und Komponist. Er veröffentlichte 1603 ein bekanntes Lautenbuch mit dem Titel "The Schoole of Musicke", das eine Sammlung von Lautenwerken enthält.
  5. John Dowland (1563-1626): Dowland war ein englischer Lautenist, Sänger und Komponist. Er ist vor allem für seine Lautenlieder bekannt, die zu den bekanntesten Werken der elisabethanischen Ära gehören.
  6. Alessandro Piccinini (1566-1638): Piccinini war ein italienischer Lautenist und Komponist. Er schrieb eine wichtige Sammlung von Lautenwerken mit dem Titel "Intavolatura di Liuto et di Chitarrone, libro primo" aus dem Jahr 1623.
  7. Juan Carlos Amat (ca. 1572-1642): Amat war ein spanischer Komponist und Vihuelist. Seine Sammlung "Guitarra española de cinco órdenes" aus dem Jahr 1596 enthält zahlreiche Werke für die Vihuela.
  8. Ennemond Gaultier (ca. 1575-1651): Gaultier, auch bekannt als "Gaultier le Vieux" (der Ältere), war ein französischer Lautenist und Komponist. Er gilt als einer der bedeutendsten Lautenisten seiner Zeit und schrieb zahlreiche Stücke für die Laute.
  9. Johann Hieronymus Kapsberger (um 1580-1651): Kapsberger war ein deutscher Lautenist und Komponist, der größtenteils in Italien wirkte. Er war bekannt für seine virtuosen Lautenkompositionen und seine stilistische Vielfalt, die Elemente der italienischen und deutschen Musik vereinte.
  10. Robert Johnson (um 1583-1633): Johnson war ein englischer Lautenist und Komponist. Er war ein produktiver Komponist von Lautenmusik und schrieb auch Musik für Theaterstücke.
  11. Constantijn Huygens (1596-1687): Huygens war ein niederländischer Diplomat, Dichter und Komponist. Er war ein versierter Lautenist und schrieb zahlreiche Lautenwerke, die für ihre Eleganz und Raffinesse bekannt sind.
  12. Denis Gaultier (um 1600-1672): Gaultier war ein belgischer Lautenist und Komponist. Er war einer der bedeutendsten Lautenisten seiner Zeit und schrieb zahlreiche Stücke für die Laute, darunter Suiten, Tänze und Fantasien.
  13. Angelo Michele Bartolotti (um 1615-1682): Bartolotti war ein italienischer Lautenist und Komponist. Er war einer der führenden Lautenisten seiner Zeit und schrieb zahlreiche Werke für die Laute, darunter Sonaten und Fantasien.
  14. Giovanni Zamboni (um 1615-1682): Zamboni war ein italienischer Lautenist und Komponist. Er veröffentlichte eine Sammlung von Lautenmusik mit dem Titel "Il Terzo Libro d'Intavolatura di Chitarrone" im Jahr 1645.
  15. Charles Mouton (ca. 1626-1710): Mouton war ein französischer Lautenist und Komponist. Er war ein Schüler von Gaultier und veröffentlichte 1680 eine Sammlung von Lautenwerken unter dem Titel "Pièces de Luth sur différens modes".
  16. Charles Mouton (1626-1710): Mouton war ein belgischer Lautenist und Komponist. Er war Schüler von Denis Gaultier und komponierte eine Reihe von Lautenwerken, darunter Suiten und Fantasien.
  17. Samuel Capricornus (1628-1665): Capricornus war ein polnisch-deutscher Komponist und Organist. Obwohl er nicht speziell für die Laute oder Gitarre komponierte, schrieb er mehrere Werke für Streichinstrumente, die auch von Lautenisten und Gitarristen adaptiert wurden.
  18. Esaias Reusner (1636-1679): Reusner war ein deutscher Lautenist und Komponist. Er veröffentlichte mehrere Sammlungen von Lautenmusik, darunter "Delitiae Testudinis" und "Neue Lauten-Früchte", die für ihre anspruchsvollen und technisch herausfordernden Stücke bekannt sind.
  19. Gaspar Sanz (1640-1710): Seine Bedeutung für die spanische Barockgitarrenmusik sollte besonders betont werden. Seine Werke wie "Instrucción de música sobre la guitarra española" sind wichtige Quellen für die Spieltechniken und Stile der spanischen Gitarrenmusik.
  20. Francisco Guerau (1649-1722): Guerau war ein spanischer Gitarrist und Komponist. Sein Werk "Poema harmónico" aus dem Jahr 1694 ist eine wichtige Sammlung von Gitarrenwerken und zeigt den Übergang von der Barock- zur Frühklassik.
  21. Robert de Visée (um 1650-1725): Visée war ein französischer Lautenist, Gitarrist und Komponist. Er war Hofmusiker am französischen Königshof und schrieb eine umfangreiche Sammlung von Lauten- und Gitarrenmusik, darunter auch Suiten, Präludien und Chaconnes.
  22. Ferdinand Helas (1659-1706): Helas war ein belgischer Lautenist und Komponist. Er war ein Schüler von Gaultier und veröffentlichte eine Sammlung von Lautenwerken mit dem Titel "Pièces de luth sur différents tons" im Jahr 1700.
  23. Santiago de Murcia (1673-1739): Seine Sammlung "Códice Saldívar No. 4" enthält eine Vielzahl von Gitarrenwerken, die die Vielfalt der spanischen Musiktradition widerspiegeln.
  24. Johann Sebastian Bach (1685-1750): Bach war ein deutscher Komponist, der als einer der größten Musiker aller Zeiten gilt. Obwohl er hauptsächlich für seine Werke für Orgel und andere Tasteninstrumente bekannt ist, schrieb Bach auch für die Laute und die Gitarre. Seine Lautenkompositionen umfassen Suiten, Sonaten und Partiten.
  25. François Campion (1686-1747): Campion war ein französischer Lautenist und Komponist. Er komponierte vor allem für die Laute und hinterließ eine Sammlung von Lautenwerken mit dem Titel "Pièces de Luth sur différens modes".
  26. Antoine Forqueray (1671-1745): Forqueray war ein französischer Komponist und Gambist. Obwohl er hauptsächlich für die Gambe komponierte, schrieb er auch einige Werke für die Laute.
  27. Silvius Leopold Weiss (1687-1750): Silvius Leopold Weiss war ein herausragender deutscher Lautenist und Komponist. Er gilt als einer der bedeutendsten Lautenisten des Barockzeitalters. Weiss komponierte eine Vielzahl von Lautenwerken, darunter Sonaten, Suiten und Fantasien. Er war nicht nur ein herausragender Performer und Komponist, sondern auch ein Pionier in der Entwicklung der Lautentechnik und der Spielweise.
  28. Johann Friedrich Fasch (1688-1758): Fasch war ein deutscher Komponist und Kapellmeister, der auch für die Laute komponierte. Seine Werke zeichnen sich durch ihre melodiöse Schönheit und ihre kontrapunktische Meisterschaft aus.
  29. Gregor Joseph Werner (1693-1766): Werner war ein österreichischer Komponist, Organist und Lautenist. Obwohl er vor allem für seine Orgelwerke bekannt ist, komponierte er auch für die Laute und hinterließ eine Reihe von Lautenstücken, die seinen virtuosen Stil zeigen.
  30. Ernst Gottlieb Baron (1696-1760): Baron war ein deutscher Lautenist und Komponist. Er war einer der letzten Vertreter der barocken Lautenmusiktradition in Deutschland. Baron komponierte sowohl für die Laute als auch für andere Instrumente und schuf eine Reihe von Sonaten und Suiten.
  31. Adam Falckenhagen (1697-1754): Falckenhagen war ein deutscher Lautenist und Komponist. Er wurde als einer der besten Lautenisten seiner Zeit angesehen. Falckenhagen komponierte eine Vielzahl von Lautenstücken, darunter Sonaten, Konzerte und Fantasien.
  32. Johann Sebastian Dreyer (1699-1768): Dreyer war ein deutscher Lautenist und Komponist, der vor allem für seine Lautenwerke und seine Lehrtätigkeit bekannt ist.
  33. Johann Adolph Hasse (1699-1783): Hasse war ein deutscher Lautenist und Komponist. Obwohl er vor allem für seine Opern bekannt ist, schrieb er auch Lautenmusik, die für ihre Eleganz und Emotionalität geschätzt wird.
  34. Carlos Seixas (1704-1742): Seixas war ein portugiesischer Komponist und Pianist. Obwohl er für das Klavier bekannt ist, komponierte er auch einige Stücke für die Laute, die für ihre Eleganz und Virtuosität geschätzt werden.
  35. Thomas Gwynn (um 1710-1770): Gwynn war ein englischer Gitarrist und Komponist. Er war einer der ersten englischen Komponisten, der speziell für die Gitarre schrieb, und veröffentlichte mehrere Sammlungen von Gitarrenwerken.
  36. James Oswald (1710-1769): Oswald war ein schottischer Lautenist, Violinist und Komponist. Er war ein wichtiger Vertreter der schottischen Musikszene und schrieb eine Vielzahl von Werken für die Laute und andere Instrumente.
  37. Pieter Hellendaal (1721-1799): Hellendaal war ein niederländischer Violinist und Komponist. Obwohl er hauptsächlich für seine Violinmusik bekannt ist, schrieb er auch einige Stücke für die Laute und die Gitarre.
  38. Christian Ernst Graf (1723-1804): Graf war ein deutscher Lautenist, Gitarrist und Komponist. Er war ein wichtiger Vertreter der Übergangszeit vom Barock zur Klassik und komponierte sowohl für die Laute als auch für die Gitarre.
  39. Charles Frederick Abel (1723-1787): Abel war ein deutsch-britischer Gambist und Komponist. Obwohl er nicht speziell für die Laute oder Gitarre komponierte, schrieb er Kammermusikwerke, die auch von Lautenisten und Gitarristen aufgeführt wurden.
  40. Karl Kohaut (1726-1784): Kohaut war ein österreichischer Lautenist und Komponist. Er war ein bedeutender Vertreter der Wiener Schule und schrieb eine Vielzahl von Lautenwerken, die für ihre Virtuosität und ihre schönen Melodien bekannt sind.
  41. François-Joseph Gossec (1734-1829): Gossec war ein französischer Komponist und Dirigent. Obwohl er vor allem für seine sinfonischen Werke bekannt ist, schrieb er auch einige Stücke für die Gitarre.
  42. Luigi Boccherini (1743-1805): Boccherini war ein italienischer Cellist und Komponist. Obwohl er vor allem für seine Kammermusikwerke bekannt ist, schrieb er auch einige Stücke für die Gitarre. Sein bekanntestes Werk für Gitarre ist das "Quintett für Gitarre und Streicher in D-Dur" (G. 448).
  43. José Brocá (ca. 1748-1808): Brocá war ein spanischer Gitarrist und Komponist. Er schrieb eine Reihe von Gitarrenwerken, darunter "Sonata para Guitarra" und "Minuetto y Variaciones".
  44. Joseph François Garnier (1755-1825): Garnier war ein belgischer Gitarrist und Komponist. Er war ein virtuoser Gitarrist und schrieb zahlreiche Werke für die Gitarre, darunter Sonaten, Etüden und Variationen.
  45. Daniel Gottlob Türk (1756-1813): Türk war ein deutscher Komponist und Musikpädagoge, der einen Großteil seines Lebens in England verbrachte. Obwohl er nicht speziell für die Laute oder Gitarre komponierte, schrieb er Lehrwerke und Musiktheoriebücher, die auch für Gitarristen und Lautenisten von Interesse waren.
  46. Pierre Joseph Leblanc (1760-1815): Leblanc war ein belgischer Gitarrist und Komponist. Er war bekannt für seine Fähigkeiten als Gitarrist und komponierte eine Reihe von Werken für die Gitarre, darunter Solostücke und Kammermusikwerke.
  47. Fernando Ferandiere (1770-1839): Ferandiere war ein spanischer Gitarrist und Komponist. Er veröffentlichte 1799 seine bekannte Sammlung "Arte de tocar la guitarra española por música".
  48. Ferdinando Carulli (1770-1841): Carulli wurde in Italien geboren, verbrachte aber einen Großteil seines Lebens in Frankreich. Er war ein bedeutender Gitarrist und Komponist und veröffentlichte eine umfangreiche Sammlung von Gitarrenwerken, darunter auch Etüden und Konzertstücke.
  49. Francesco Molino (1775-1847): Molino war ein italienischer Gitarrist und Komponist. Er war einer der bedeutendsten Gitarristen seiner Zeit und schrieb eine Vielzahl von Werken für die Gitarre, darunter Konzerte, Sonaten und Etüden.
  50. François de Fossa (1775-1849): Fossa war ein französischer Gitarrist und Komponist. Er war ein Pionier der Gitarrentechnik und schrieb eine Reihe von Gitarrenwerken, darunter auch Konzerte und Kammermusikstücke.
  51. Fernando Sor (1778-1839): Seine Bedeutung als Gitarrist und Komponist im Übergang von der Klassik zur Romantik sollte besonders betont werden. Er war einer der einflussreichsten Gitarristen seiner Zeit und schrieb eine umfangreiche Sammlung von Gitarrenwerken.
  52. Franciszek Lessel (1780-1838): Lessel war ein polnischer Gitarrist und Komponist. Er war ein Virtuose auf der Gitarre und schrieb eine Reihe von Werken für das Instrument, darunter Konzerte, Sonaten und Variationen.
  53. Mauro Giuliani (1781-1829): Giuliani wurde in Italien geboren, verbrachte jedoch einen Großteil seines Lebens in Frankreich. Er war ein virtuoser Gitarrist und Komponist, der eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des Gitarrenrepertoires im 19. Jahrhundert spielte.
  54. François-Joseph Fétis (1784-1871): Fétis war ein belgischer Komponist, Musikhistoriker und Musiktheoretiker. Obwohl er nicht speziell für die Laute oder Gitarre komponierte, trug er zur Erforschung und Dokumentation der Geschichte der Musik bei und hatte einen großen Einfluss auf die Musikwelt.
  55. Dionisio Aguado (1784-1849): Aguado war ein spanischer Gitarrist und Komponist. Er entwickelte innovative Spieltechniken und schrieb eine Reihe von Gitarrenwerken, die für ihre technische Virtuosität und ihren musikalischen Ausdruck bekannt sind.
Silvius-Leopold-Weiss S. L. Weiss: Lautenspieler 17. & 18. Jh.. Die Musikstile der Lautenisten und Gitarristen im 15. und 16. Jahrhundert unterscheiden sich deutlich von denen der Musiker des 17. und 18. Jahrhunderts. Hier sind einige Unterschiede:

Instrumente: Im 15. und 16. Jahrhundert war die Laute das vorherrschende Instrument, während die Gitarre noch nicht so weit verbreitet war. Die Laute hatte einen größeren Tonumfang und war polyphon, was bedeutet, dass sie mehrere Stimmen gleichzeitig spielen konnte. Die Gitarre im 15. und 16. Jahrhundert hatte normalerweise vier bis fünf Doppelsaiten und wurde eher für einfache Melodien und Begleitung verwendet.
Repertoire: Das Repertoire der Lautenisten und Gitarristen im 15. und 16. Jahrhundert bestand hauptsächlich aus Tanzmusik, Volksliedern und instrumentalen Stücken. Die meisten Kompositionen wurden für Soloinstrumente geschrieben. Die Stücke waren oft in Tabulatur notiert, einer speziellen Notation für Saiteninstrumente. Es gab auch eine Tradition des Improvisierens und Variierens von Melodien.
Stilistische Merkmale: Die Musik der Lautenisten und Gitarristen im 15. und 16. Jahrhundert war von einer kontrapunktischen Struktur geprägt. Es wurden komplexe Polyphonie und Imitationstechniken verwendet. Die Stücke hatten oft einen rhythmisch lebendigen Charakter und wurden mit ornamentalen Verzierungen gespielt.

Im Vergleich dazu hatten die Musiker des 17. und 18. Jahrhunderts einen anderen Musikstil:

Instrumente: In dieser Zeit wurden die Barockgitarre und die Theorbe (eine Art Basslaute) immer beliebter. Diese Instrumente hatten eine größere Zahl von Saiten und erweiterte Tonumfänge, was zu komplexeren Harmonien und Klängen führte.
Repertoire: Das Repertoire der Musiker des 17. und 18. Jahrhunderts umfasste neben Tanzmusik und Volksliedern auch Kammermusik, Sonaten und Konzerte. Die Kompositionen wurden oft für Ensemblebesetzungen geschrieben und enthielten mehrstimmige Passagen.
Stilistische Merkmale: Die Musik des Barockzeitalters war von einer stärkeren Betonung der Affekte (emotionale Ausdrucksformen) geprägt. Die Stücke hatten oft einen kontrastreichen Charakter, der zwischen lebhaften und lyrischen Passagen wechselte. Es gab eine Tendenz zu größerer Ausdruckskraft und Virtuosität.
Fingersatz: Die Gitarristen und Lautenisten des Barockzeitalters begannen, einen festgelegten Fingersatz zu verwenden, um die Musik effizienter zu spielen. Dies umfasste die Verwendung bestimmter Finger für bestimmte Saiten und die Festlegung von Fingerpositionen auf dem Griffbrett, um die technischen Anforderungen der Stücke zu erfüllen.
Basso Continuo: Im Barockzeitalter wurde die Praxis des Basso Continuo weit verbreitet. Dabei spielten die Gitarristen und Lautenisten die Begleitung der Musik, indem sie Akkorde oder basse ligne (Basslinien) zupften oder strichen, während andere Instrumente die Melodie spielten. Die Gitarristen und Lautenisten spielten somit eine wichtige Rolle bei der harmonischen Grundlage der Musik.
Ornamentation: Im Barockzeitalter wurde die Verzierungstechnik weiterentwickelt und verfeinert. Es gab spezifische Verzierungen wie Triller, Mordenten, Trillerketten, Nachschläge und Arpeggien, die in den Kompositionen eingebettet waren. Die Musiker wurden ermutigt, ihre eigenen Verzierungen zu improvisieren und sie in die Musik einzufügen, um Ausdruck und Variation zu erzeugen.

Diese Unterschiede im Musikstil zwischen den Lautenisten und Gitarristen des 15. und 16. Jahrhunderts und den Musikern des 17. und 18. Jahrhunderts spiegeln die Entwicklung der Musik im Laufe der Zeit wider, angepasst an die technischen Möglichkeiten der Instrumente und den geschmacklichen Veränderungen der jeweiligen Epoche.

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